perfect garden * installation
The Perfect Garden ist ein kontinuierliches Experiment mit der Koexistenz von organischen und anorganischen Materialien und Bewegung. Die Performances entstehen an verschiedenen Orten je nach den lokalen Gegebenheiten und architektonischen Charakteristika. Choreographie und Materialien werden Schicht um Schicht übereinandergelegt, hie und da wird eingegriffen, die verschiedenen Konstituenten werden aber auch ihrer Eigenbewegung überlassen. So hat jeder „Perfect Garden“ seinen eigenen unverkennbaren Charakte.
in temporären biotopen wird zeitgenössischer tanz mit ästhetischen und philosophischen aspekten des menschlichen körpers in verbindung gesetzt.
Wie bei künstlich angelegten Gärten fließt der architektonische, historische oder situative Kontext eines bestimmten Ortes in die Entstehung des Stückes mit ein und forciert die Handlungsweisen.
photos: c. haring
der garten dient als metapher für eine arbeitsweise.
Der perfekte Garten soll flexibel sein, er dient nicht nur als Spielfeld und Umgebung, sondern auch als Inspirationsquelle; eine Art lebender Organismus, ein innerer Plan, der zur Verwirklichung kommen möchte, während er mit den äußeren Bedingungen kollidiert. Variationen und Metamorphosen, Formen und Muster kommen implizit zur Wirkung, so sie auch der menschlichen Natur abverlangt werden bzw. in ihr wahrnehmbar sind.
In den Secondhand-Paradiesen von Michel Blazy (FR) treffen wir auf absurde, jedoch äußerst lebendige Charaktere. So abstrakt diese Geschöpfe auch erscheinen mögen, so unerbittlich und zäh bahnen sie sich ihren Weg durch Raum und Zeit, so wie sich die Ökonomie der Befindlichkeit in die Körper und durch die Körper frisst. Unaufhaltsam nistet sich das Wohlbefinden in diesen Körpern ein, verspeist sie und verdaut sie. Die TänzerInnen folgen diesem Verdauungsprozess möglicher Identitäten genauso wie den Soundgebilden von Andreas Berger (AT). Diese Soundgewächse zögern nicht, sich ein Spektrum von kompositorischen Figuren und Prozessen genauso einzuverleiben wie elektronische Partikel und Geräusche, die assoziativ zwischen einer Maschinerie der Befindlichkeit, Urschreifiguren und alltagskulturellem Ambiente oszillieren.
Michel Blazy achtet er auf die kleinen, unscheinbaren Dinge des Alltags und erfindet dynamische Definitionen. Mit Materialien aus Bau-, Agrikultur- oder Supermärkten entwickelt er mikrokosmische Modelle für multidisziplinäre Untersuchungen zum System des Lebens und entwirft gleichzeitig – quasi als Jules Verne der Kunst – utopische Szenarien. Dabei reagiert er auf Prozesse, die sich aus den Eigenschaften der gewählten Substanzen ergeben, und integriert unberechenbare Momente wie Kontrollverlust oder Chaos. Seine Arbeitsweise unter dem Motto „Werden und Vergehen“ impliziert das Erfassen von Kreisläufen. So ist der Faktor Zeit ein weiteres immaterielles Gestaltungsmittel seines Formenrepertoires.
Ein essentieller Bestandteil der Arbeit von Liquid Loft ist das eigens kreierte Sound Environment; das gesamte körperlich Klangfeld der PerformerInnen wird ständig verändert und transformiert. Experimentieren mit akustischen Settings begleitet konstant jedes Bühnenstück bereits ab seiner Entstehung und reflektiert so die tänzerische Wirkung.
Sommerszene Salzburg, Hof Dietrichsruh
Sommerszene Salzburg, Hof Dietrichsruh
Tanz.Ist Dornbirn, AT
Tanz.Ist Dornbirn, AT
dates
Choreographie, Künstlerische Leitung: Chris Haring
Tanz, Choreographie: Stephanie Cumming, Kathryn Enright, Ian Garside, Anna Maria Nowak, Raquel Odena, Simone Truong, Thales Weilinger
Choreographische Assistenz: Stephanie Cumming
Sound, Komposition: Andreas Berger
Bühne, Licht, Dramaturgie: Thomas Jelinek
Set Design: Michel Blazy
Kostüm Design: Alexandra Trummer
Theorie, künstlerische Begleitung: Andreas Spiegl
Produktionsassistenz: Aymara Koch
Internationale Positionierung: Line Rousseau
Stage Management: Roman Harrer
Foto: David Payr
Video: Michael Loizenbauer
Produktionsleitung, Management: Marlies Pucher
Koproduktion The Perfect Garden: Impulstanz Vienna International Festival, Tanzquartier Wien, tanz.ist Festival Dornbirn, Szene Salzburg & Liquid Loft
Liquid Loft wird unterstützt von der Stadt Wien MA7 Kultur und dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur